Empowerment-Angebote sind mehr als das bloße Zusammenkommen von behinderten oder chronisch kranken Menschen zum gegenseitigen Austausch. Menschen, die sich zu Empowerment-Trainings treffen, haben das Ziel, mehr Kontrolle über ihr eigenen Leben zu erlangen. Sie wollen für sich etwas verändern und dies in einer Gruppe mit anderen, die das gleiche Ziel haben. Deshalb empfehlen wir, die hier vorhandenen Informationen und Materialien zu nutzen.
Um zu klären, ob alle vergleichbare Erwartungen zu einem Empowerment-Training haben, empfehlen wir zunächst eine Informationsveranstaltung, damit sich Interessierte erkundigen können, was ein Training beinhaltet und wie es abläuft.
Wir möchten an dieser Stelle Hinweise zu den Voraussetzungen von Trainings geben, die auf unseren vielfältigen Erfahrungen mit Empowerment-Angeboten beruhen. Diese Hinweise sind lediglich Empfehlungen.

Selbstverständnis:

  • Empowerment -Training ist kein therapeutisches Angebot, sondern dient der Stärkung des Selbstbewusstseins der Teilnehmenden.
  • Sowohl für die Trainer*innen als auch für die Teilnehmer*innen ist es selbstverständlich, Inhalte und Themen während und nach Ablauf des Trainings nicht nach außen an Dritte heranzutragen.
  • Alle Anwesenden verpflichten sich, achtsam miteinander umzugehen und auf eventuelle Einschränkungen Rücksicht nehmen.
  • Es ist wichtig, dass jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer während des Trainings auf ihr/ sein Wohlbefinden achtet. Störungen haben dabei immer Vorrang. Es ist niemals ein Problem, wenn ein/e Teilnehmer*in eine Übung nicht mitmachen kann oder möchte.
  • Die/ der Trainer*in bemüht sich, eine Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens zu schaffen, dafür ist die Unterstützung durch die Gruppe und durch jede/n Teilnehmer*in wichtig.

Ich als Teilnehmer*in: meine persönliche Voraussetzungen

  • Ich befinde mich zum Zeitpunkt des Trainings nicht in einer akuten Krise.
  • Ich bin in der Lage, den Trainer*innen zu versichern, dass ich für mich und mein gesundheitliches Wohl während des Seminars selbst verantwortlich bin.
  • Meine individuellen Bedarfe kläre ich vorab gemeinsam mit den Trainer*innen bzw. den Organisator*innen des Trainings: Was brauche ich also, um an dem Training teilzunehmen (Materialien in Großschrift, Gebärdensprachdolmetschung, Material in elektronischer Form, usw.)?

Ich als Trainer*in: persönliche und organisatorische Voraussetzungen

  • Ich bin Expert*in in eigener Sache („Peer sein“), so dass ich als Trainer*in gewisse Gemeinsamkeiten habe mit der Gruppe der Teilnehmenden und ich ihnen auf Augenhöhe begegnen kann
  • Ich selbst habe einen Empowerment-Prozess durchlebt und bin mir der durchaus emotionalen Wirkung, die Übungen während des Trainings bei den Teilnehmenden auslösen werden, bewusst. Darauf bezogen muss ich in der Lage sein, auf plötzliche Begebenheiten empathisch zu reagieren und ggfs. die Ablaufplanung des Seminars diesen neuen Situationen anzupassen.
  • Ich schaffe klare Rahmenbedingungen des Trainings und kommuniziere diese (Kosten der Teilnahme, Klärung der Kosten für die Bereitstellung angemessener Vorkehrungen, z.B. Gebärdensprachdolmetscher*innen, Übernachtung der Assistenzperson usw., über die Barrierefreiheit der Anfahrt und Räumlichkeiten, zeitlicher Ablauf des Trainings, auszulegendes Material für die jeweilige Trainingseinheit, behinderungsbedingte Bedarfe im Vorfeld klären usw.)
  • Ich stecke ab: was kann das Training leisten, was kann es nicht
  • Ich habe Informationen bereit über mich als Trainer*in (meine Erfahrungen und Referenzen)


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Wenn Sie ein Training planen und dafür konkrete Mustervorlagen wünschen, können sie zum Beispiel ‚Regeln für das Miteinander‘ oder aber einen ‚Haftungsausschluss‘ über folgenden Link bei uns anfordern.

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